30.04.2024 11:21 Uhr

Bosse-Beben beim 1. FC Köln? Klartext vom Präsidenten

Christian Keller steht beim 1. FC Köln unter Druck
Christian Keller steht beim 1. FC Köln unter Druck

Der 1. FC Köln taumelt dem Abstieg in die 2. Bundesliga entgegen. Rufe nach einem Aus für Sportchef Christian Keller werden lauter. Diesen erteilt Präsident Werner Wolf nun aber eine klare Absage. 

In Köln staut sich die Fan-Wut an. Schon nach dem verkorksten Heimspiel gegen den SV Darmstadt (0:2) gab es "Keller raus"-Rufe im Stadion. Viele Fans fordern ein Rücktritt des Sport-Geschäftsführers, den sie für eine verfehlte Zusammenstellung des Kaders verantwortlich machen. 

Rückendeckung erhält Keller nun vom Vorstand. Präsident Werner Wolf stellt sich demonstrativ hinter den angezählten Keller.

"Natürlich hören auch wir diese Stimmen. Aber der Vorstand steht zu 100 Prozent hinter der Geschäftsführung, weil er auch die Rahmenbedingungen sieht, unter denen Entscheidungen getroffen werden mussten", sagte er in einem Interview mit Vereinsmedien.

"Gerade die intensive Aufarbeitung der Fehler, die selbstkritische transparente Analyse der Situation, aber vor allem die Fortschritte in nahezu allen anderen Bereichen des FC, die die Geschäftsführung gemeinsam erreicht hat, überzeugen uns, an der Zusammenarbeit festzuhalten", ergänzte Wolf.

Man werde "den Rufen nach Rücktritten und Entlassungen" daher nicht nachgeben, betonte der FC-Boss. "Das wäre ein Rückfall in die Mechanismen, die seit ganz vielen Jahren verhindern, dass der FC nachhaltig wächst. Wir sind nicht bereit, diese Überzeugung zu opfern, nur um in Medien und Öffentlichkeit kurzfristigen Zuspruch zu erfahren." 

1. FC Köln: "Zusammensetzung des Kaders nicht gelungen"

Wolf berichtete detailliert von der Fehleranalyse beim 1. FC Köln: "Wir gehen intern sehr deutlich miteinander um und das nicht erst in den vergangenen Wochen. Christian Keller hat bereits mehrfach gesagt, dass es bei der Zusammensetzung des Kaders nicht gelungen ist, die Abgänge der Unterschiedsspieler Jonas Hector und Ellyes Skhiri aufzufangen", so der Präsident. "Genauso hat er eingeräumt, dass der Kader nicht breit genug aufgestellt war, um die zahlreichen langanhaltenden Verletzungen, Krankheiten und Formtiefs von Leistungsträgern kompensieren zu können. Und die Transfersperre hat diese Effekte verstärkt."

Wolf betonte: "Zweifel, Nebengeräusche und Personal-Debatten bringen uns jetzt nicht weiter. Wir haben uns in der vergangenen Woche noch einmal mit der Geschäftsführung zurückgezogen und unseren Kurs und unsere Überzeugung angesichts der zu erwartenden kritischen Auseinandersetzung mit dieser Saison hinterfragt. Wir sind alle klar. Wir werden unseren Weg weitergehen und für unseren Kurs kämpfen. Das gilt für uns als Vorstand. Das gilt für unsere drei Geschäftsführer, von deren Arbeit wir überzeugt sind." 

Der Weg scheint also klar zu sein: Die FC-Bosse halten an ihren Ämtern fest - auch bei dem wahrscheinlichen Szenario des Abstiegs. 

Schon am Sonntag könnte der Abstieg des Traditionsteams feststehen, falls bei einer Niederlage des 1. FC Köln am Tag zuvor Mainz drei Punkte holt.